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Puebla

Mexico

Kristina Pfützner

Klassenlehrerin der Grundschule, Deutsche Schule Puebla, Colegio Humboldt A.C.

Mexiko ist meine neue Heimat geworden

Was sehen Sie, wenn Sie aus dem Fenster schauen?

Kristina Pfützner

Wenn ich aus meinem Schlafzimmerfenster schaue, sehe ich auf den Popo, also auf den Vulkan Popocatépetl. Wir leben auf 2000 Metern Höhe und manchmal, wenn es in der Nacht recht kalt war und geregnet hat, trägt der Vulkan eine Schneekuppe. Es ist immer wieder schön, dies zu sehen. Manchmal raucht er auch vor sich hin. Das ist am Anfang etwas komisch und man betrachtet es vielleicht mit einem mulmigen Gefühl – aber mit der Zeit gewöhnt man sich auch an diesen Anblick und ich finde auch die Rauchwolken schön.

Für jemanden, der noch nie da war: Wie würden Sie Mexiko beschreiben?

Kristina Pfützner

Mexiko ist ein Land der Kontraste. Meine Eltern, die mich nun schon oft besucht haben, sagen immer: „Mexiko wird jedes Mal schöner.“ Zum einen liegt es vielleicht an der Entwicklung, die Mexiko in den letzten Jahren gemacht hat, zum anderen aber auch daran, dass Mexiko zwar auf den ersten Blick verstören kann, zum Beispiel, wenn man Müll überall sieht, aber es eben auch ein Land mit frohen Farben und äußerer und innerer Fröhlichkeit ist, ein Land mit so viel Kultur und Geschichte. Es lädt ein, genauer hinzusehen und zu entdecken. Nicht vergessen darf man das wunderbare Klima, was zumindest hier in Puebla eigentlich nie zu kalt und auch nie zu warm ist und so die kalten, dunklen deutschen Winter schnell vergessen lässt.

Das sollte man in Mexiko auf keinen Fall verpassen:

Kristina Pfützner

Ganz einfach: Mexiko. Bloß nicht an dem festhalten, was man kennt, und amerikanisierte Standards suchen. Lieber sich auf Neues einlassen, das Essen probieren, auch an der Straßenecke, nicht nur nach Cancún fliegen, sondern kleinere Strände kennenlernen, Mariachis in voller Lautstärke hören, Weihnachten bei +20 Grad feiern – und, und, und. Unabdingbar für mich: die Sonnen- und die Mondpyramide von Teotihuacán.

Was sollte man vor dem Auslandseinsatz in Mexiko wissen?

Kristina Pfützner

Mexiko fordert einen in gewisser Weise, vielleicht ist das in jedem Land so, in dem man sich als Ausländer befindet. Es ist keine Forderung nach Anpassung, aber nach Akzeptanz. Dinge geschehen langsamer, der versprochene Termin wird nur eventuell so eingehalten, wie er angegeben wurde, Pünktlichkeit gibt es selten, der Verkehr ist ein Abenteuer an sich. Manchmal kann das frustrieren, aber Mexiko wiegt das mit seiner Willkommenskultur und Freundlichkeit allemal auf.

Was ist das Besondere an der Schule, an der Sie tätig sind?

Kristina Pfützner

Puebla ist stark durch VW und Audi geprägt, dazu kommen die vielen deutschen Lieferanten. Ich finde es toll, dass unsere Schule deshalb eine Plattform für viele deutsche Familien im Ausland darstellt und dass damit unsere Schule wahren Begegnungscharakter bekommt und ihn im täglichen Miteinander lebt.

Bitte vervollständigen Sie diesen Satz:

„...und darum war es genau die richtige Entscheidung, ins Ausland zu gehen.“

Nach dem Referendariat und einem Jahr als Teaching Assistant in Großbritannien ging ich nach Mexiko, um Spanisch zu lernen und ein wenig mehr von der Welt zu sehen. Mexiko bot mir viel mehr als dies, ich fühlte mich willkommen und wohl. Mein Aufenthalt von "vielleicht zwei Jahren" verlängerte sich Jahr um Jahr.  Auch wenn ich es vorher weder so plante, noch wissen konnte, Mexiko sollte meine neue Heimat werden…